Der Altenberger Dom
Der Altenberger Dom (häufig auch “Bergischer Dom” genannt) ist eine große ehemalige Klosterkirche und war Teil der seit 1133 von den Zisterziensern errichteten Abtei Altenberg. Er befindet sich im Ortsteil Altenberg der Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen-Kreis. Altenberger Dom ist die von jeher gebräuchliche Bezeichnung für die Klosterkirche, die in diesem Fall aber nicht auf ein Bistum hinweist, welches es in Altenberg nie gegeben hat. Als Abteikirche müsste es eigentlich Altenberger Münster heißen.
Der Dom befindet sich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen und wird auf Grund einer Kabinettsorder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. seit 1857 simultan von der evangelischen und der römisch-katholischen Gemeinde als Pfarrkirche genutzt.
Das Westfenster
Das Westfenster des Altenberger DomesDas um 1390 entworfene und vermutlich vor 1400 fertig gestellte Westfenster des Altenberger Doms ist das größte gotische Kirchenfenster nördlich der Alpen. Es stellt das Himmlische Jerusalem dar. Die Stifter des Fenster, das erste bergische Herzogspaar Anna von Bayern († 1415) und Wilhelm von Jülich († 1408), sind als kniende Stifter in der Glasmalerei dargestellt. Die Entwürfe für das Westfenster stammen von einem anonymen Maler, der nach einem seiner Werke als Meister des Berswordt-Retabels bezeichnet wird und vermutlich von 1385 bis kurz vor 1400 in Köln tätig war.[1] Die heutige Ordnung der Scheiben liegt im Ausbau kurz nach 1821 begründet und wurde nach der dritten Restaurierung von 1894 bis 1898 hergestellt; die letzte Restaurierung des Westfensters wurde von 1994 bis Mai 2005 in der Werkstatt der Glasmalerei Peters GmbH in Paderborn durchgeführt. Im Rahmen von sehr umfangreichen Sanierungsarbeiten am Dom wurde dabei auch eine Schutzverglasung eingebaut; das farbige Fenster ist dadurch im Abstand von einigen Zentimetern innen vor diese Schutzverglasung gehängt worden, um es zukünftig vor den Einflüssen der Witterung zu schützen. Es wurden auch zusätzliche Verstrebungen, so genannte Windeisen, eingebaut, wofür eine seitliche Durchbohrung der Wand erforderlich war. Allerdings konnte nicht das komplette Westfenster restauriert werden, da in den 1960er Jahren Arbeiten vorgenommen worden waren, die sich nicht leicht rückgängig machen ließen.
Konzerte und Orgel
In der Region überaus beliebt ist die umfangreiche Kirchenmusik im Altenberger Dom. Von Mai bis Oktober finden sonntags regelmäßig geistliche Musiken und Vespern statt, und zwar um 11.45 Uhr (kath.) und um 14.30 Uhr (ev.). Genauere Informationen über die umfangreiche Musik am Dom sind über die Internetseiten der Kirchengemeinden erhältlich.
Die bedeutende Orgel stammt aus dem Jahr 1980 und wurde von der Firma Klais in Bonn gebaut und unter der Leitung von Günther Schumacher montiert. Sie besteht aus insgesamt 6300 Pfeifen, deren kleinste 7 mm und deren größte 12 m misst. Sie wiegt ungefähr 30 Tonnen. Im Dezember 2005 wurde die Orgel nach der Sanierung des Doms grundlegend reorganisiert und umintoniert. Die Reorganisation umfasste den Neubau einiger Register. Ab Mai 2007 erfolgte die letzte Erweiterungsphase der Domorgel mit dem Einbau der Pedalregister Donner 64′, Contraposaune 32′, Quinque Decimus 10 2/3´, Trompete 8´ und der Hochdruckregister Tuba mirabilis 16′ + 8′. Die Tuben sind in einem separaten Schwellkasten untergebracht und erhalten einen Winddruck von 500 mm Wassersäule. Seit dem Umbau gehört die Altenberger Domorgel zu den klangewaltigsten Orgeln in Deutschland.
Galerie
- Ostansicht
- Fensters im Nordseitenschiff
- Frontfenster
- Strahlenkranz-Madonna
- Chorgestühl 02
- Blick zum Chor
- Nordfassade
Bilder:
- Frontfenster, Innen und Chor 2 von Zairon, lizensiert unter CC-BY-SA-3.0
- Altenberger Dom 03 und Altenberger Dom 05 von Arnoldius, lizensiert unter CC-BY-SA-3.0
- Nordfassade von Uwe Reubelt, lizensiert unter CC-BY-SA-3.0
- Chorgestühl 2 von Beckstet, lizensiert unter CC-BY-SA-3.0
- Altenberger Dom 683 von Reinhard Hauke, lizensiert unter CC-BY-SA-3.0
- Altenberger Dom von L. Lameyer, lizensiert unter CC-BY-SA-3.0